Gelbtafeln
Du brauchst dazu irgendwelche gelbe Tafeln. Am haltbarsten sind solche aus Kunststoff (z.B. Plexiglas oder Teile aus gelben Plastik-Eimern). Diese gelben Platten steckst du in Klarsichthüllen (z.B. für DinA4-Dokumente) und hängst sie zahlreich in deinen Kirschbaum, sobald die Kirschen gelb werden, also je nach Sorte zwischen Mitte Mai und Ende Juni. Zum Aufhängen eignet sich der biegsame elektrische Einziehdraht YE1,5 sehr gut.
Jede Folie (mit der Gelbtafel im Inneren) wird außen besprüht mit Sprühleim von Kwizda (gibt’s in manchen Lagerhäusern) oder mit Soveurode-Sprühleim. Diesen gibt’s bei unserem Bio-Obstbauern Stephan Peterseil in 4225 Luftenberg/D., Statzinger Straße 10
Made der Kirschfruchtfliege
Leider wissen nicht alle Kirsch-Fruchtfliegen, dass sie sich auf die gelben Fallen setzen sollen und verirren sich manchmal doch auf reifende Kirschen. Daher ist es sinnvoll, sich zusätzlich ein paar Hühner zu halten. Diese fressen alle Raupen, die sich vom Baum herunter seilen und sich im Boden zu Fruchtfliegen entwickeln…
Übrigens: Bitte die gelben Leimtafeln entfernen, sobald die Kirschen rot werden, damit keine „unschuldigen“ Insekten kleben bleiben. Die verschmutzten, klebrigen Dokumenten-Hüllen im Restmüll entsorgen! Die gelben Kunststoff-Taferl kann man umweltschonend im nächsten Jahr wieder verwenden.
Ebenfalls giftfrei und madenfrei lassen sich Kirschen ernten, wenn man unmittelbar nach der Kirschblüte den ganzen Baum mit einem Netz einhüllt. Leider habe ich damit keine guten Erfahrungen gemacht, weil nach jedem Regen das Laub unter dem Netz zu lange feucht bleibt und sich daher Pilzkrankheiten rasch ausbreiten.
Mein Alternativvorschlag:
Man pflanzt die aromatische Sorte BURLAT am besten veredelt auf GISELA 5.
Diese Kirschen werden so früh gelb, dass zu dieser Zeit die Kirschfruchtfliege meist noch nicht fliegt und daher auch keine Eier darauf legt. Solche Kirschen kann man dann auch am Freitag essen, sofern nicht hungrige Vogerl schneller sind als du! Aber kleine Bäume kannst du mit einem Vogelschutz-Netz schützen, bei größeren wenigstens manche Astpartien umhüllen.
Liebe Grüße von eurem Obst- und Gartenbau-Referenten
Dir. Josef Mayr aus Luftenberg