Siedlerverein Haidershofen

Problem mit Maikäferengerlinge

Einige Siedlergärten sind heuer durch Maikäferlarven befallen. Dieser Artikel soll Ihnen dazu Hinweise geben.

Engerlinge fressen abgestorbene Pflanzenteile und dann die Wurzeln. Besonders für junge Bäume ist dieser Wurzelfraß gefährlich, die können dadurch so extrem geschädigt werden, dass ein einziger Windstoss ausreicht, um die Bäume umstürzen zu lassen. Die Engerlinge bevorzugen Laubbäume und Douglasie. Erste Anzeichen für einen Befall ist an einem geringen Wachstum zu bemerken. Später sterben die Kronen langsam ab

Wo treten Engerlinge auf?

Befallen werden im Allgemeinen nur Parks und Wälder, wer allerdings seinen Garten in der Nähe hat, muss ebenfalls mit einem Befall rechnen. Dann vergreifen sie sich gerne an Gräsern, Gurken, Rüben, Salat und Jungpflanzen. Die Maikäfer benötigen bestimmte örtliche Voraussetzungen für die Eiablage und für das Wachstum der Larven. Deshalb ist es oft so, dass an einer Stelle ein starkes Aufkommen an Engerlingen herrscht, während man in der Umgebung keinen einzigen findet.

 

 

Ein Massenbefall mit Engerlingen tritt etwa alle 4 Jahre auf.

Damit sich die Engerlinge gut entwickeln können, benötigen sie eine Luftfeuchtigkeit von 100 Prozent. Diese ist zum Beispiel in schlecht bearbeiteten Boden zu finden. Um sich vor Engerlingen zu schützen, hilft es daher regelmäßig, den Boden zu bearbeiten. Zweckmäßigerweise sollte dies unbedingt im Mai geschehen, da zu dieser Zeit die Eiablage stattfindet. Um die Beete während der Flugzeit der Maikäfer vor der Eiablage zu schützen, hilft das Abdecken mit Vlies oder Plastikbahnen.

Eine spezielle Vorliebe haben Engerlinge für Löwenzahnwurzeln. Wenn davon genügend vorhanden sind, vergreifen sie sich nicht an anderen Pflanzen. Knoblauch dagegen soll von vornherein auf die Engerlinge abschreckend wirken und sie veranlassen, einen anderen Lebensraum zu suchen.

Sich selbst gut auf einen eventuellen Befall von Engerlingen vorbereiten, kann man, in dem man im Herbst in Eimern Pferdemist und Kompost mischt und diese dann vergräbt. Die Tiefe sollte etwa 50 Zentimeter betragen. Die Stellen sollte man zwecks dem Wiederfinden im Frühjahr markieren. Zu Beginn des Frühjahres gräbt man die Eimer einfach wieder aus und tötet die darin gefangenen Engerlinge ab. 

Engerlinge los werden

Die Engerlinge haben außerdem viele natürliche Feinde. Deshalb sei jedem Gärtner empfohlen, seinen Garten tierfreundlich zu gestalten. Igel sind allgemein als nützliche Tiere bekannt, sie sind ebenfalls ein natürlicher Feind des Engerlings. Auch Maulwürfe, Amseln, Fledermäuse und Spitzmäuse verschmähen den Engerling als Nahrung nicht. Die ausgewachsenen Käfer werden von Eulen, Greifvögeln, Krähen, Spatzen und Fledermäusen vertilgt.

Selbst Pflanzen können gegen Engerlinge helfen. So sind z.B. Geranien und Rittersporn pures Gift für die Larven. Ebenso dezimieren bestimmte Wespenarten den Bestand.

Auch Nematoden, also Fadenwürmer helfen gegen Engerlinge. Man kann sie bestellen, z.B. im Gartenmarkt. Sie werden einem zugeschickt. Die Anwendung ist ganz einfach. Man gibt sie in das Gießwasser, gießt damit den befallenen Boden und wartet. Die Nematoden suchen die Engerlinge, dringen in deren Körper ein und töten sie. Gibt es genug Nahrung, vermehren sich die Fadenwürmer. Wenn die Nematoden keine Nahrung mehr finden, sterben auch sie.

 

Hilfreich ist auch, die erwachsenen Käfer abzusammeln, wenn man sie auf Pflanzen, Büschen und Bäumen sitzen sieht. Wenn Sie Engerlinge im Boden finden, suchen Sie ringsum nach den anderen. Wo einer ist, sind mehr davon nicht weit.

Natürlich helfen auch Bodeninsektizide, aber mit chmischen Mitteln sollte man nur sehr vorsichtig und nur im Notfall rangehen! Besser ist die Bekämpfung mit biologischen Mitteln, wie nema-green®, also mit Fadenwürmern. Die Kosten für etwa 100 m² ca. 15 bis 25 Euro. Am besten wirken sie zwischen Ende April und Anfang Juni und dann nochmal zwischen Anfang September und Mitte Oktober. Die Behandlung sollte abends und bei bedecktem Himmel erfolgen.

Engerlinge sollte man nicht unbedingt töten, nur bei einem Massenbefall, wie er alle paar Jahre auftritt. Ansonsten lieber Käfer absammeln und Engerlinge ausgraben und dann umsetzen. Bringen Sie sie in den Wald, auf eine Wiese, weit weg von Ihrem Garten. Wann sieht man schon mal einen Maikäfer? Viele Kinder und junge Menschen haben noch nie einen zu Gesicht bekommen. Sie sind so selten geworden. Man muss nicht gleich alles töten!

 

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