Siedlerverein Haidershofen

Kleine Kräuterkunde

Der Trend geht wieder hin zum Kochen mit frischen Produkten und Kräutern direkt aus dem Garten. Kräuter können die Küche ungemein bereichern und dabei reicht schon ein kleiner Balkon, um die wichtigsten Küchenkräuter immer daheim zu haben. Ein Zweig Rosmarin direkt zum Brat- oder Grillfleisch, frischer Basilikum im Tomatensalat oder Lavendelblüten im Kuchen sind nur ein paar Beispiele für eine vielseitige Kräuterküche. Nach dem Motto „Würzen statt Salzen“ lassen sich besonders aromatische und vielseitige Gerichte komponieren. Aber auch unser Speisesalz lässt sich sehr gut mit Gewürzen verfeinern. Es gibt unglaublich spannende Rezepte für selbst hergestellte Gewürzsalzmischungen. Kräuter sind äußerst pflegeleicht, bereichern jede Garten- oder Balkonbepflanzung und locken viele nützliche Insekten wie Bienen oder Hummeln an.

Welche sind die gängigsten Küchenkräuter? In welchen Gerichten verwendet man sie und welche Wirkung haben sie? In unserer kleinen Kräuterkunde beantworten wir diese Fragen. Einen Teil dieser Kräuter finden Sie als Topfware oder Samen in unseren Filialen.

Bärlauch

Bärlauch ist eines der ersten Wildkräuter, das bei uns in der Frühlingsküche verwendet wird. Als „Waldknoblauch“ oder „wilder Knoblauch“ ist er ebenso bekannt und wächst vor allem in feuchten Waldgebieten. Wer selbst einen schattigen Platz im Garten hat, optimalerweise am Waldrand, kann auch selbst versuchen, Bärlauch anzusetzen. Wenn ihm der Platz gefällt, wird er sich rasch ausbreiten.

Verwendung in Speisen: Bärlauch ist ein vielseitiges Küchenkraut, das sowohl in Saucen, Salaten und Suppen als auch direkt im Nudelteig oder im Kräutertopfen verarbeitet werden kann. Am besten hält sich Bärlauch in Form von Pesto, das in Gläser abgefüllt wird. Die Blütenknospen können zu aromatischen Kapern verarbeitet werden. Dazu werden sie in eine Essigmarinade eingelegt.
Bärlauch sollte idealerweise vor der Blüte geerntet werden. Dann sind die Blätter noch eher klein und fein im Geschmack. Sie bekommen den Bärlauch frisch als Topfware oder bündelweise. Wenn Sie wilden Bärlauch sammeln, ist der beste Zeitpunkt zwischen März und Mai. Aber Achtung: die giftigen Maiglöckchen sehen im zum Verwechseln ähnlich. Sie sollten sich also wirklich sicher sein.  

Wirkung auf den Körper: Bärlauch ist ein extrem reinigendes Frühlingskraut mit ähnlicher Wirkung wie Knoblauch. Er  wirkt sich positiv auf den Cholesterinspiegel aus, reinigt die Blutgefäße von Ablagerungen und beugt Arteriosklerose vor.

 

Basilikum

Basilikum ist aus der frischen mediterranen Küche nicht mehr wegzudenken. Er eignet sich am besten zur Kultivierung im Topf, als ein- oder mehrjährige Pflanze. Da er nicht winterhart ist, sollte er im Sommer draußen stehen und in der kalten Jahreszeit an einen warmen, nicht zu trockenen Platz im Haus umziehen. Basilikum liebt wie die meisten mediterranen Kräuter die Sonne. Neben Tomaten gepflanzt, vertreibt sein intensives Aroma lästige Schädlinge wie die weiße Fliege.
Er besticht vor allem durch seine Arten- und Formenvielfalt. Der handelsübliche Küchenbasilikum eignet sich meist nicht zum Auspflanzen, da er sehr empfindlich ist und sich häufig nicht lange hält. Für den Garten gibt es aber zahlreiche robuste Sorten mit unterschiedlichen Farben und Geschmacksnuancen.  

Verwendung in Speisen: Auch aus Basilikum lässt sich ein hervorragendes Pesto herstellen, das gut zu Pasta, Salaten oder Mozzarella passt. Auch saftige Erdbeeren oder Melonen vertragen sich gut mit Basilikum. Das frische Kraut sollte beim Kochen nicht zu sehr erhitzt werden, da sonst das Aroma schnell verloren geht. Geben Sie zu warmen Speisen das Basilikum immer erst am Schluss dazu. Basilikum lässt sich sehr gut trocknen, so bringen Sie auch im Winter italienische Würze in Ihren Speisen.

Wirkung auf den Körper: Basilikum gilt aufgrund seiner desinfizierenden und antibakteriellen Wirkung als Heilkraut und wurde schon in der traditionellen chinesischen Medizin eingesetzt. Es fördert außerdem die Fettverdauung und wirkt gegen Blähungen. 

Dill

Es gibt kein Kraut, das häufiger in Fischgerichten verwendet wird, als der Dill. Ursprünglich stammt er aus dem Orient, ist mittlerweile aber auch in vielen heimischen Kräutergärten eingezogen. Dill ist besonders aromatisch, da er sehr viel ätherisches Öl enthält.

Verwendung in Speisen: Dill passt hervorragend zu klassischen Fischgerichten und Kartoffeln aber auch Gurkensalat und Saucen verleiht er eine besonders frische Note. Zum Einlegen von Gurken werden auch für die Marinade häufig Blüten und Fruchtdolden vom Dill verwendet.  Durch ihre auffallende Optik eignen sich die Blüten bestens zur Teller- oder Tischdekoration.  

Wirkung auf den Körper: Dill-Samen können als Tee zubereitet werden und sollen hilfreich bei Bauchschmerzen oder Blähungen sein.  

Estragon

Der Estragon erinnert vom Aroma leicht an Anis und Fenchel. Es wird vermutet, dass er Ende des 13. Jahrhunderts mit den Kreuzrittern nach Nordeuropa kam. Seitdem hat er auch bei uns in der Küche Einzug gehalten.  

Verwendung in Speisen: Estragon eignet sich hervorragend zum Aromatisieren von Fleisch- und Fischgerichten. Frische Blätter des Estragons, Estragonessig oder Estragonöl verfeinern auch Salate und Gemüse mit einer würzigen Note. Besonders in der französischen Küche wird häufig Estragon verwendet und in Österreich kennt man den Estragon vor allem aus der Senfherstellung. Fast alle Senfsorten werden bei uns mit Estragon verfeinert.
Estragon kann von Juli bis August geerntet und auch auf Vorrat für den Winter getrocknet werden.

Wirkung auf den Körper: Estragon fördert den Appetit, soll entwässernd wirken und gut gegen Blähungen sein.  

Kerbel

Kerbel ist ein einjähriges mediterranes Kraut, das jedoch im Gegensatz zu seinen anderen Artgenossen keine direkte Hitze und Sonne verträgt. Er sollte daher ein schattiges Plätzchen im Garten bekommen. Kerbel kommt auch als Wildkraut in der Natur vor, sollte dort allerdings nicht gesammelt werden, da die Verwechslungsgefahr mit ähnlich aussehenden Giftpflanzen zu hoch ist.  

Verwendung in Speisen: Kerbel ist ein sehr aromatisches Kraut, das leicht nach Anis riecht. Es verleiht vor allem Suppen, Soßen oder Kräuterbutter eine gute Würze. Zum Trocknen eignet sich der Kerbel nicht, da er dabei sein gesamtes Aroma verliert. Eine Alternative ist das Gefriertrocknen, also das Einfrieren des frischen Krauts in passenden Beuteln oder Gefäßen. So haben Sie auch im Winter immer frischen Kerbel für die Suppe.   

Wirkung auf den Körper: Dem Kerbel wird ebenso wie dem Bärlauch eine blutreinigende und stoffwechselanregende Wirkung nachgesagt.  

Koriander

Koriander stammt wie viele der bei uns beliebten Gewürze ebenfalls aus dem Mittelmeerraum und aus dem vorderen Orient. Bereits seit 6.000 Jahren ist die Kultur von Koriander bekannt. In wilder Form kommt er eher selten vor.

Verwendung in Speisen: Sowohl das frische Korianderkraut als auch die Samen finden in der Küche Verwendung. Speziell in asiatischen Gerichten oder auch in der lateinamerikanischen Küche wird sehr viel frischer Koriander benutzt, z.B. im Ceviche, einem traditionellen peruanischen Gericht mit kleingeschnittenem,  in Limettensaft mariniertem rohem Fisch, Zwiebeln, Gemüse, Chili und viel frischem Koriander. Das unverwechselbare Aroma zaubert auch in klassische Gerichte eine exotische Note.  
Die gemahlenen Samen finden sich eher in Gewürzmischungen wie zum Beispiel Curry oder bei uns traditionell in Brotgewürzen. Auch zum Aromatisieren von dunklem Fleisch wie Rind oder Wild werden Koriandersamen gerne verwendet.

Wirkung auf den Körper: Koriander ist reich an ätherischen Ölen und enthält Vitamin A, Vitamin C sowie Mineralstoffe und viel Kalzium. Er hat eine stark antibakterielle und desinfizierende Wirkung, hilft bei Störungen im Magen-Darmbereich und beruhigt die Nerven.

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Kresse

Die allseits beliebte Kresse ist ein sehr dankbares und schnellwachsendes Pflänzchen, das sich im Garten, auf dem Balkon oder einfach in einem kleinen Schälchen auf der Fensterbank ziehen lässt. Ein wenig Watte, etwas Erde oder einfach ein feuchtes Taschentuch genügen der Kresse als Unterlage. Zu Ostern ist die Gartenkresse eine besonders schöne essbare Tischdekoration.

Verwendung in Speisen:
 Sie liefert besonders viel Vitamin C und passt hervorragend zu kalten Gerichten, Salaten, oder als grüne Dekoration auf die Eierspeise und das Butterbrot gestreut. Kresse sollte bei warmen Speisen nicht mitgekocht, sondern erst am Schluss als Dekoration dazugegeben werden. Sonst verliert sie ihr senfähnliches, würziges Aroma.

Wirkung auf den Körper:
 Der Kresse werden verdauungsfördernde und antibiotische Wirkung zugesprochen. Vor allem ihr hoher Vitamin-C-Gehalt kann sich positiv auf das Immunsystem auswirken.

Lavendel

Lavendel in voller Blüte ist ein besonderes Highlight im Garten, das alle Sinne mit seiner schönen Optik und dem lieblichen Duft verzaubert. Er ist ein sonnenverwöhnter Südländer und liebt es eher trocken und heiß. Nach der Blüte sollte man Lavendel großzügig zurückschneiden, damit er buschiger wächst und im nächsten Jahr viele neue Blüten hervorbringt. Die getrockneten Blüten lassen sich sowohl in der Küche als auch zur Dekoration sehr gut verwenden. Im Kleiderschrank halten sie die Motten fern und verleihen der Wäsche einen zarten Duft.

Verwendung in Speisen: Lavendel eignet sich nicht nur bei Süßspeisen als Gewürz oder Dekoration, auch zu mediterranen Fleischgerichten passt seine feine Note hervorragend.  

Wirkung auf den Körper: Lavendel hat eine beruhigende Wirkung auf Körper, Geist und Seele und soll gegen Kopfschmerzen und Schlafstörungen helfen.

Liebstöckel

Im Volksmund ist der aus Persien stammende Liebstöckel meist als „Maggikraut“ bekannt. Sein Duft erinnert stark an Sellerie und er passt somit optimal in die klassische Suppenwürze. Liebstöckel ist eine einjährige Pflanze, die sich jedes Jahr wieder neu aussäht, wenn sie einen guten Platz gefunden hat.

Verwendung in Speisen: Das gesamte Kraut mit Stängeln und Samen kann in der Küche verwendet werden. Blätter und Stängel eignen sich frisch oder getrocknet zum Würzen von Eintöpfen, Suppen oder Wintergemüse wie Karotten, Kohl oder Karfiol. Mit den Samen werden Brote, Kuchen oder auch Salate verfeinert. Liebstöckel hat einen sehr intensiven Geschmack, sollte daher also eher sparsam eingesetzt werden.

Wirkung auf den Körper: Liebstöckel wird eine harntreibende und verdauungsfördernde Wirkung nachgesagt.

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Lorbeer

Der Gewürzklassiker ist aus unserer täglichen Küche nicht mehr wegzudenken. Das intensive Aroma des Lorbeerblatts darf in der Suppe oder einem Schmorgericht nicht fehlen. Der Lorbeerstrauch stammt ursprünglich aus dem mediterranen Raum und kann bei uns am besten als Kübelpflanze kultiviert werden.

Verwendung in Speisen: In der Küche werden die ganzen, getrockneten Blätter zum Verfeinern von Suppen, Saucen oder Schmorgerichten mit Wild, Fleisch oder Fisch verwendet, indem sie über einen längeren Zeitraum mitgekocht werden. Denn erst bei Hitze entfaltet Lorbeer sein volles Aroma. Die Blätter werden häufig auch zu Marinaden für Fleisch oder eingelegtem Gemüse hinzugefügt.  

Wirkung auf den Körper: Lorbeerblätter sollen sich positiv auf die Verdauung auswirken.

Majoran

Die mediterrane Gewürzpflanze wurde im Mittelalter nicht nur wegen ihres Geschmacks in der Küche eingesetzt. Durch die desinfizierende Wirkung von Majoran konnte man auch Fleisch konservieren und länger haltbar machen. Er benötigt einen sonnigen, warmen Standort und wird am besten kurz vor der Blütezeit in ganzen Stängeln getrocknet.

Verwendung in Speisen: Besonders in Kombination mit deftigen Fleischgerichten wird zum Würzen gerne auch Majoran verwendet, da er die Fettverdauung fördert und deftige Speisen leichter bekömmlich macht. Auch Kartoffelgerichten verleiht er eine feine Note. Aufgrund seines herben und intensiven Geschmacks sollten Sie ihn eher sparsam dosieren.  

Wirkung auf den Körper: Majoran wirkt verdauungsfördernd und macht deftige Speisen bekömmlicher. Er wird im Volksmund auch „Wurstkraut“ genannt und ist in der Gewürzmischung vieler fettreicher Würstchen enthalten.

 

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Minze

Die Minze fand aufgrund ihrer Wirkstoffe bereits in der ägyptischen, römischen und griechischen Küche Verwendung. Es gibt zahlreiche verschiedene Minzearten, die meist an ihren Standort keine großen Ansprüche stellen. In der Natur bevorzugen sie eher feuchte humose Böden und verbreiten sich unterirdisch durch Rhizome, wurzelähnliche Sproßachsen, die an anderer Stelle wieder auftauchen und austreiben. Im Garten sollten Sie ihren Standort daher durch mechanische Barrieren eingrenzen, damit sie sich nicht unkontrolliert ausbreitet. Sie können die Minze zum Beispiel direkt mit einem Tontopf eingraben.

Verwendung in Speisen: Früher kam bei uns in erster Linie die Pfefferminze als Tee auf den Tisch, doch inzwischen hat sich das Kraut auch in anderen Bereichen einen Namen gemacht und ist in verschiedenen Sorten und Geschmacksrichtungen erhältlich. Sommerliche Cocktails und Mixgetränke wie Mojito oder Hugo kommen nicht ohne Minze aus, sie bringt einen Frischekick ins Trinkwasser und verleiht Salaten, orientalischen oder asiatischen Speisen das gewisse Extra. Eine besonders harmonische Gewürzkombination besteht aus Minze, Zitrone und Kreuzkümmel wie z.B. im orientalischen Couscous-Salat.

Wirkung auf den Körper: Die Heilwirkung der Pfefferminze ist sehr intensiv und vielseitig. Allerdings ist etwas Vorsicht geboten, da nicht jeder ihre Wirkstoffe gut verträgt. Sie hilft bei Magenbeschwerden und die kühlende Wirkung des Menthols vertreibt Kopfschmerzen. Als ätherisches Öl ist sie ein wirksames Mittel gegen Erkältungen.

 

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Oregano

Der rassige Südländer ist ein typisch mediterranes Kraut, das es trocken, sonnig und warm liebt. Er ist mit dem Majoran verwandt und wird häufig mit ihm verwechselt. Oregano kann laufend geerntet werden, sein intensivstes Aroma entwickelt er jedoch in den Blättern und Triebspitzen. Oregano kann frisch oder getrocknet in der Küche verwendet werden. Allerdings sollte er im Schatten getrocknet werden, da er bei Temperaturen über 35 Grad seine Aromen verliert. 

Verwendung in Speisen: Kaum ein Kraut symbolisiert die typisch italienische Küche mehr wie der Oregano. Er darf auf keiner Pizza fehlen und sein würzig-herber Geschmack passt auch hervorragend zu Pasta- und Fleischgerichten. Er sollte allerdings erst kurz vor dem Servieren zugegeben werden, damit sein Aroma erhalten bleibt.

Wirkung auf den Körper: Oregano wirkt appetitanregend, entwässernd und verdauungsfördernd. 

Petersilie

Ähnlich wie der Kerbel verträgt auch die Petersilie keine direkte Sonne. Sie fühlt sich an halbschattigen Plätzen wohl und benötigt mehr Wasser wie die mediterranen Kräuter. Es gibt zwei verschiedene Arten der Petersilie. Die krause Sorte hat matte, gewellte Blätter und eignet sich dadurch sehr gut zur Dekoration. Die glatte Petersilie hat etwas glänzende, ebene Blätter und ist viel intensiver im Geschmack.

Verwendung in Speisen: Petersilie ist ein universelles Würzkraut in der Küche, passt ausgezeichnet zu Salaten, Suppen, Kartoffeln, Aufläufen aber auch perfekt in den Smoothie. Und natürlich darf es im klassischen Semmelknödel auf gar keinen Fall fehlen.  

Wirkung auf den Körper: Petersilie ist sehr nährstoffreich und enthält unter anderem Eisen und Kalzium sowie die Vitamine B1, B2, C und E. Petersilie regt die Verdauung sowie die Nieren und die Blase an. In der Schwangerschaft sollte auf große Mengen Petersilie verzichtet werden, da sie Fehlgeburten auslösen kann. Kleine Mengen sind unbedenklich.

Rosmarin

Auch Rosmarin ist ein sehr beliebter mediterraner Kräuter-Klassiker, der im Garten einen vollsonnigen und trockenen Standort benötigt. Er liebt die Wärme besonders und übersteht den mitteleuropäischen Winter nicht unbeschadet. Deshalb sollte er während der kalten Jahreszeit auf jenden Fall ins Haus umziehen.  

Verwendung in Speisen: Seine aromatischen, schlanken Nadeln veredeln so manches Fleischgericht oder passen hervorragend zu Ofenkartoffeln. Grillfleisch wird durch die Zugabe von Rosmarinzweigen besonders würzig und schmackhaft. Auch die Blüten können in der Küche verwendet werden und passen gut zu Süßspeisen.

Wirkung auf den Körper: Rosmarin wirkt anregend auf den Kreislauf und fördert den Appetit.

Salbei

Salbei ist eines der intensivsten und auffälligsten mediterranen Gewürze. Der Südländer liebt es warm und trocken und kann bei einem geeigneten Platz im Garten eine beachtliche Größe erreichen. Regelmäßiges Ernten und Zurückschneiden hält die Triebe jung und er wächst immer wieder üppig nach. Salbei ist auch winterhart und benötigt keinen besonderen Frostschutz.  

Verwendung in Speisen: Salbei passt sehr gut zu Wild und würzigen Fleischgerichten. Ein besonderes Highlight sind Salbei-Chips aus im Backteig frittierten Blättern. Auch aus der italienischen Küche ist der Kräuter-Klassiker gar nicht mehr wegzudenken und wird sowohl in Fleisch- und Nudelgerichten als auch für Antipasti verwendet.  

Wirkung auf den Körper: Die Heilwirkung von Salbei war bereits in der Antike bekannt. Seitdem das Kraut durch die Benediktinermönche nach Mitteleuropa kam, hat es auch bei uns eine lange Tradition in der Kräuterheilkunde. Salbei werden vielseitige Heilwirkungen zugesprochen. Unter anderem soll er antiseptisch, blutreinigend und desinfizierend sein und die Wundheilung fördern. Vor allem bei Halsbeschwerden wird er gerne als Tee oder Gurgellösung eingesetzt. Auch Pfarrer Kneipp war von seiner Wirkung überzeugt: „Wie kann ein Mensch sterben, solange Salbei in seinem Garten wächst!“

Schnittlauch

Robust, ausdauernd und winterhart – der Schnittlauch ist eine der genügsamsten Pflanzen in unserem Kräuterbeet. Er hält sogar frostige Winter auf dem Balkon aus und kommt jedes Jahr zuverlässig wieder. Er fühlt sich im Freien viel wohler und gedeiht besser, als im Haus.

Verwendung in Speisen: In unserer Küche hat sich der Schnittlauch schon lange einen Stammplatz erobert, ob nun über Suppen, Saucen und aufs Butterbrot gestreut oder in würzigen Kräutertopfen und Aufstrichen. Sein frisches Grün ist nicht nur optisch, sondern vor allem geschmacklich ein Highlight. Auch die rosa bis violette Schnittlauchblüte setzt Akzente auf jedem Teller und kann gerne auch mitgegessen werden.

Wirkung auf den Körper: Besonders im Frühling ist Schnittlauch eines der ersten Kräuter, das aus seiner Winterruhe erwacht und ein wichtiger Vitamin-C-Lieferant. Er soll blutreinigend sein, die Verdauung fördern und die Frühjahrsmüdigkeit vertreiben. Zudem wird ihm aufgrund seiner ätherischen Öle eine positive Wirkung auf die Atemwege nachgesagt.

Thymian

Das würzige Kraut liebt felsigen und sandigen Boden und kommt mit wenig Wasser aus. Aufgrund seiner ätherischen Öle und des intensiven Aromas wehrt er Läuse ab und eignet sich dadurch gut als Komplementärpflanze für Rosen oder andere lausanfällige Gewächse. Ein bei uns heimischer wilder Verwandter des Thymians ist der Quendel, der als Gewürz- und Heilkraut verwendet wird.  

Verwendung in Speisen: Schon bei den Ägyptern und später bei den Römern und Griechen war Thymian ein beliebtes Würzkraut. Aus der französischen Küche ist es heute nicht mehr wegzudenken. Thymian entwickelt aufgrund seiner ätherischen Öle und des Thymols ein sehr intensives Aroma und sollte deshalb sparsam dosiert werden. Er passt aber hervorragend in Fleisch- und Gemüsegerichte und verleiht ihnen sein unverwechselbares Aroma. Thymian lässt sich auch trocknen oder in Kräuterölen und Essigen ansetzen.  

Wirkung auf den Körper: Thymian hat einen besonders positiven Einfluss auf die Atmungsorgane und die Atemwege. Er ist daher häufig Bestandteil von Hustensaft oder Hustentropfen. Ein Hustensaft mit frischem Thymian aus dem Garten lässt sich ganz leicht selbst zubereiten. Zudem wird er als antiseptisch, krampflösend und schmerzlindernd beschrieben.

Zitronenmelisse

Die Melisse ist eine Verwandte der Minze und ihre Blätter verströmen einen frischen, zitronigen Duft, wenn man sie zwischen den Fingern verreibt. Sie stammt ursprünglich aus dem südeuropäischen Raum, fühlt sich aber auch in unseren Breiten sehr wohl. Einmal im Garten angepflanzt, bedankt sie sich mit äußerster Wuchsfreude, die mitunter auch etwas eingedämmt werden muss. Sie liebt sonnige, windgeschützte Plätze und benötigt nicht viel Wasser.  

Verwendung in Speisen: Melisse passt genau wie die Minze zu vielen süßen und fruchtigen Desserts, zu Bowlen oder Cocktails. Frische Erdbeeren und Zitronenmelisse passen hervorragend zueinander. Auch dem Trinkwasser verleiht die Minze einen frischen Geschmack. Geben Sie einfach ein paar Melissenblätter gemeinsam mit Zitronen- oder Orangenscheiben in den Wasserkrug und fertig ist der sommerliche Durstlöscher. Als Würzkraut sollten Sie die Melisse nur frisch verwenden, da sie beim Trocknen ihr Aroma einbüßt. Getrocknet kann man sie gut als  Tee zubereiten. 

Wirkung auf den Körper: Im Mittelalter wurde die Melisse standardmäßig in jedem Klostergarten angebaut, da sie aufgrund ihrer vielseitigen Heilwirkungen geschätzt wurde. Die Melisse oder Zitronenmelisse ist vor allem wegen ihrer beruhigenden, wohltuenden Wirkung bekannt. Sie hilft gegen Unruhe, Nervosität, Schlafstörungen und hat einen positiven Einfluss auf Magen und Darm. 

Quelle: Wirkungen der Kräuter verglichen auf www.kraeuterkraftquelle.at und www.heilkraeuter.de/lexikon; Koriander www.phytodoc.de/heilpflanze/koriander/aussehen-herkunft/

 

 

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